Letzten Donnerstag hat der Landtagsabgeordnete für den Kreis Schaumburg Jan-Philipp Beck mit Vertretern unseres Verbandes über aktuelle Themen in der Landwirtschaft gesprochen. Das Gespräch fand bei unserem Vorsitzenden für den Kreis Schaumburg, Achim Pohl, in Gelldorf statt.
Wir sprachen über die Entwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe in Schaumburg, energiewirtschaftliche Potenziale in der Landwirtschaft, Diversifizierungsprogramme und über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Besonders nach der Ablehnung der SUR „Sustainable Use Regulation“, gab es in diesem Bereich viel Redebedarf.
Auch ein sehr wichtiges Thema in unserem Austausch war die aktuelle Wolfsansiedlung und die betroffenen Weidetierhalter in Schaumburg.
Wir bedanken uns für das Interesse und das nette Gespräch!

Für das Landvolk Niedersachsen ist die (gestrige) ablehnende Entscheidung des EU-Parlaments zum Vorschlag der Europäischen Kommission über neue Vorschriften bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln „folgerichtig“.
„Wir haben nicht nur ein geltendes Pflanzenschutzrecht, das einen sparsamen Umgang mit chemischen Pflanzenschutzmitteln schon lange vorschreibt. Die Bauern und Bäuerinnen in Niedersachsen sind auch kontinuierlich auf der Suche nach Möglichkeiten, den Einsatz weiter zu reduzieren“, betont Hartmut Schlepps, Umweltreferent des Verbandes. „Deshalb waren unsere Mitglieder ja so vor den Kopf gestoßen, als der völlig überzogene Vorschlag aus Brüssel kam, ohne Rücksicht auf die Betriebe, die besonders betroffenen Regionen und die Versorgung mit heimischen, bezahlbaren Produkten mit dem Rasenmäher alles pauschal zu reduzieren oder komplett zu verbieten“, verdeutlicht der Landvolkexperte den Hintergrund des massiven Widerstands aus der Landwirtschaft.
Auf den konventionell wie ökologisch wirtschaftenden Höfen wird die Entscheidung nach Einschätzung des Landesbauernverbandes mit Erleichterung aufgenommen, denn auch den Öko-Betrieben gingen die Vorgaben zu weit.
Für das Landvolk steht außer Frage, dass die Vereinbarungen zum Pflanzenschutz im „Niedersächsischen Weg“ auch nach der (heutigen) Entscheidung in Straßburg in Niedersachsen weiterhin Bestand haben sollen. Dazu zählen ein Reduzierungsziel um 25 Prozent bis 2030, freiwillige kooperative Bereitstellung von Vorrangflächen für die Biodiversität, Schutzstreifen an Gewässern, der Einsatz moderner Technik in der maschinellen Unkrautregulierung und eine auf widerstandsfähige Sorten konzentrierte Züchtung. (22.11.2023)

Als „Mogelpackung“ bezeichnet Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies die in den Fachausschüssen des Europäischen Parlaments (EP) erzielten Kompromisse bezüglich der künftigen Vorgaben zur nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmitteln („Sustainable Use Regulation“, SUR). „Monatelanger Protest und wissenschaftlich fundierte Gegenargumente haben bei einem Teil der EU-Parlamentarier leider wenig genützt“, stellt Hennies fest. Die aktuellen Vorschläge der EU zur Pflanzenschutzmittel-Regulierung würden dem „Niedersächsischen Weg“ die finanzielle und administrative Grundlage entziehen und viele Landwirtinnen und Landwirte ruinieren.
„Wir können und wollen weniger chemische Pflanzenschutzmittel als in der Vergangenheit einsetzen, auch wenn wir einen europaweiten Verzicht von 50 Prozent wegen der damit verbundenen Auswirkungen nicht für sinnvoll halten. Vollständig indiskutabel sind für uns die darüberhinausgehenden Verbote für so genannte ‚empfindliche Gebiete‘, die nach den aktuellen Plänen des Parlaments mindestens 25 Prozent des Ackerlands und 45 Prozent des Dauergrünlands in Niedersachsen umfassen“, bekräftigt der Landvolkpräsident und ruft die Berufskollegen dazu auf, sich auf allen politischen Ebenen Gehör zu verschaffen und vor den Folgen der überzogenen Vorgaben zu warnen.
Für das Weserbergland, insbesondere aber für den Landkreis Holzminden mit seinem großen Anteil an NATURA2000-Gebieten und nationalen Schutzgebieten bedeutet der Verordnungsentwurf massive Ertragsrückgänge für die landwirtschaftlichen Betriebe.
Das von der Kommission vorgeschlagene absolute Verbot der Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel (PSM) in diesen Gebieten soll zwar geringfügig gelockert werden, indem die im Ökolandbau zugelassenen Mittel dort weiter zulässig bleiben sollen. Insbesondere der Anbau von Kulturen wie Kartoffeln, Raps, Zuckerrüben, Obst und Gemüse wäre massiv betroffen, aber auch Getreide und Futtermittelanbau würden teilweise sehr starke Ertrags- und Qualitätseinbußen hinnehmen müssen.
„Aus Sicht des Ökolandbaus ist es wichtig und richtig, dass PSM mit Zulassung im Ökolandbau von geplanten Totalverboten in den so genannten empfindlichen Gebieten ausgenommen werden“ erklärt der Vorsitzende des Ausschusses für Ökolandbau im Landvolk Niedersachsen, Carsten Bauck. Konventionelle Betriebe dürften in diesen Gebieten aber durch diese Hintertür nicht zu ökologischer Bewirtschaftung gezwungen werden, so die einhellige Meinung im Ökoausschuss. „Ökolandbau geht nur freiwillig und aus Überzeugung. Andernfalls drohen Richtlinienbrüche aus Unkenntnis und mangelnder Erfahrung“, warnt Bauck. Der Anteil an ökologischer Landwirtschaft müsse zusammen mit dem Markt wachsen; politisch getriebene Zwangsumstellungen führten zu unnötigen Verwerfungen. Die schon jetzt schwierige Marktsituation darf nach Ansicht des Ausschusses nicht künstlich verschärft werden. Die Förderfähigkeit für Ökolandbau in sensiblen Gebieten muss weiterhin gegeben sein.
Nach der Abstimmung im EU-Planum am 22. November muss es noch zu einer Einigung zum Entwurf mit den Mitgliedstaaten kommen. Dann könnten die pauschalen Verbote in den empfindlichen Gebieten schon Ende 2024 in Kraft treten, teilt das Landvolk mit. Mit Befremden reagiert der Verband darauf, dass die EU-Kommission im Nachhinein ein Dialogformat mit den Landnutzern einrichten möchte. „Wir können das nur als Hinhaltetaktik der scheidenden Kommission bewerten, weil es den Verantwortlichen in Brüssel dämmert, dass man spätestens bei der SUR beim ‚Green Deal‘ überzogen hat“, kommentiert Hennies diesen Vorschlag.

Am 03.11.2023, fanden in der Gastronomie Mittendorf in Bodenwerder die Mitgliederversammlung und der Landvolktag statt.
Karl-Friedrich Meyer und Anthony Lee traten nicht mehr zur Wiederwahl an. Es wurde ein neuer Vorstand gewählt. Dieser setzt sich jetzt für die kommenden drei Jahre wie folgt zusammen:
Zum Vorstandsvorsitzenden wurde Frank Kohlenberg gewählt. Kohlenberg gehörte bereits seit vielen Jahren dem geschäftsführenden Vorstand als Vorsitzender für den Landkreis Holzminden an. Er tritt nun im Vorstand die Nachfolge von Karl-Friedrich Meyer an.
Der bisherige stellvertrende Vorsitzende für den Landkreis Hameln-Pyrmont, Friedrich Hake, ist zum Vorsitzenden für den Landkreis Hameln-Pyrmont gewählt worden.
Als Vorsitzender für den Landkreis Schaumburg wurde Achim Pohl wiedergewählt. Pohl und Hake sind neben ihrer Funktion als Vorsitzende in ihren Landkreisen auch Vertreter des Vorstandsvorsitzenden.
Gewählt wurden auch die stellvertretenden Vorsitzenden für die drei Landkreise: Als stellvertretender Vorsitzender für den Landkreis Hameln-Pyrmont wurde der Hamelner Landwirte Dr. Henrik Habermann gewählt; Habermann ist erstmals Mitglied des geschäftsführenden Vorstands. Für den Landkreis Holzminden wurde Christian Ahlswede wiedergewählt. Stellvertretender Vorsitzender für den Landkreis Schaumburg ist Dieter Wilharm-Lohmann geworden. Der Landwirt aus Bückeburg ist seit 2017 Kreislandwirt für Schaumburg in der Landwirtschaftskammer gewählt und tritt nun zusätzlich die Nachfolge von Anthony Lee im geschäftsführenden Vorstands des Landvolks an.
Für sein großen Engagement für den Verband in den vergangenen 15 Jahren wurde Karl-Friedrich Meyer mit der silbernen Ehrennadel geehrt.
Sehr spannend war der Vortrag von Herrn Prof. Dr. sc. agr. von Tiedemann. Er referierte zu folgendem Thema: „Sind die Vorschläge der EU zu weiteren Restriktionen im Pflanzenschutz wissenschaftlich begründet und praktisch umsetzbar?“ Er zeigte mehrere Studien auf und ob die geplanten SUR-Beschränkungen umsetzbar sind.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass es ein erfolgreicher und gut besuchter Tag war.
Wir bedanken uns bei dem Sponsor der Firma Claas Braunschweig und der Gastronomie Mittendorf für die gute Verpflegung!

Wann: Mittwoch, 22. November 2023
Wo: Gasthof Deutsches Haus, Hauptstraße 114, 31171 Nordstemmen
Anmeldung Bis 08.11.2023 im Internet unter: perspektiven.nlj.de oder Tel.: 0511 36704-45. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Bitte melden Sie sich rechtzeitig an.
Veranstalter: Junglandwirte Niedersachsen, Niedersächsische Landjugend Landesgemeinschaft, Marketinggesellschaft der niedersächsischen Land- und Ernährungswirtschaft und Nordzucker AG

Vom 30.09. bis zum 03.10. waren wir auf dem Herbstmarkt in Hameln zu finden und konnten interessante Gespräche führen. LVB-Steinbrink GmbH hat uns noch zwei Trecker zu Verfügung gestellt, womit wir die Entwicklung der Maschinen darstellen wollten. Vor allem dort war immer eine große Schlange zu sehen und Treckerbegeisterte konnten darauf gehen und es sich aus der Kabine ansehen. Dazu haben wir noch bienenfreundliche Saatgutmischungen verteilt. Wir bedanken uns bei allen Landwirten, der Firma Steinbrink und allen die uns unterstützt haben.

Um mit dem technischen Fortschritt mitzuhalten, wurde die Website des Landvolks Weserbergland modernisiert.
So können wir Sie auch in Zukunft auf allen Geräten, vom Laptop, über das Tablet bis zum Smartphone in ansprechender und klarer Weise Infomieren. Sie finden auf unserer Website Informationen zur Landwirtschaft, Termine, Stellungnahmen und einen Downloadbereich mit Formularen.
Da uns der persönliche Kontakt zu unseren Mitgliedern sehr wichtig ist, finden Sie hier auch alle Ansprechpartner mit Angabe Ihrer Fachgebiete und der Kontaktdaten. Wichtige Informationen erhalten Mitglieder auch weiterhin über die Landvolk App (für iOS und Android), die über den folgenden Link heruntergeladen werden kann: