Projekt zur Förderung von Insekten im Ackerbau bietet Infos vor Ort

Miteinander voneinander lernen und schauen, wie Insektenschutz besser geht: Das ist das Konzept von FINKA, dem Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt. Das Projekt hat das Ziel, die Insektenvielfalt im Ackerbau zu fördern, die Biodiversität auf Ackerflächen zu erhöhen und eine breite Diskussion in der Landwirtschaft anzustoßen. Dazu verzichten 30 konventionell arbeitende Landwirt*innen aus Niedersachsen auf ihren Versuchsflächen auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM), die gegen Schädlinge und Unkräuter eingesetzt werden. Beraten werden sie dabei von ökologisch arbeitenden Kollegen*innen aus ihrer Region. 

Zur Veranschaulichung des Projekts findet am Donnerstag, den 21.10.2010 ein FINKA-Feldtag auf der Versuchsfläche der Hohenstein KG statt. Auf der Fläche bei Hessisch Oldendorf präsentieren sie ihre Zusammenarbeit mit dem ökologisch wirtschaftenden Betrieb Meier-Köpke GbR. Alle Interessierten sind zum Feldtag eingeladen. Anmeldungen zu Feldtagen sind auf www.finka-projekt.de möglich. Weitere Projektveranstaltungen werden immer aktuell auf der Homepage veröffentlicht.

Im Projekt FINKA stellen die ökologisch arbeitenden Bäuerinnen und Bauern vor Ort konkret Arbeitsgeräte wie beispielsweise einen Striegel zur Verfügung, um das Beikraut einzudämmen. Anschließend gehen konventionell und ökologisch arbeitende Landwirt*innen gemeinsam in einen fachlichen Austausch: Wie kann der Verzicht auf Pflanzenschutzmittel betriebswirtschaftlich und arbeitstechnisch umgesetzt werden? Konventionell wirtschaftende landwirtschaftliche Betriebe sollen mit ihren ökologisch wirtschaftenden Partnerbetrieben alternative Anbaumethoden erarbeiten und erproben. 

Mit den Ergebnissen soll der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der Agrarlandschaft reduziert und alternativ die Attraktivität praktikabler, insektenfreundlicher Anbaumethoden herausgestellt werden. Im Projekt FINKA wird zusätzlich wissenschaftlich untersucht, wie sich die geänderte Bewirtschaftungsweise auf die Ackerbegleitpflanzen und damit auch auf die Insektenvielfalt auswirkt. Zwei Projektpartner führen dazu den nächsten Jahren gezielt Untersuchungen durch. Mit speziellen Fallen, Nisthilfen oder Kameras werden Insekten auf den FINKA-Versuchsflächen bestimmt, um die Veränderung in Anzahl und Art der hier vorkommenden Insekten beobachten zu können. Die sich verändernde Ackerbegleitflora wird parallel dazu erfasst. Bis 2025 werden daher die beiden Landwirte wie auch die anderen 29 Betriebspaare eng zum Wohle der Biodiversität zusammenarbeiten.

 

Verbundpartner im Projekt sind die Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V., das Landvolk Niedersachsen e.V. sowie das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn (ZFMK) und die Georg-August-Universität Göttingen. 

Das Projekt FINKA wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz.